Bodo Ramelow ist der Herausgeber und liest aus dem Buch „Made in Thüringen? Naziterror und Verfassungsschutzskandel„.
Zehn Morde, mehrere Sprengstoffanschläge und zahlreiche Banküberfälle gehen auf das Konto des „Nationalsozialistischen Untergrundes“. Die Täter waren keine isolierte Zelle, sondern in fest in organisierte Strukturen eingebettet. Der Staat hat bei der Bekämpfung dieser Strukturen versagt war er auf dem rechten Auge blind?
Dreizehn Jahre hat die polizeibekannte Neonazi-Gruppe gestützt auf ein konspiratives Netzwerk aus dem Untergrund rassistische Morde begangen. Sie agierten vor dem Hintergrund rassistischer Einstellungen in der Gesellschaft und entstanden in den 1990er Jahren in einer Hochphase der neonazistischen Straßenmobilisierung und des Strukturaufbaus. Die Nähe gewalttätiger Neonazis, Rechts-Rock-Szene und Funktionären der NPD zeigt sich am Beispiel des „Thüringer Heimatschutzes“ exemplarisch.
Unter den Augen der Behörden, zum Teil mit deren Duldung und Förderung, konnten Neonazis Netzwerke aufbauen, die bis heute wirken. Trotz Fahndung konnten die rassistischen Mörder unerkannt bleiben. Stereotypen Vorstellungen folgend wurden die Täter stattdessen im Umfeld der Opfer oder in der organisierten Kriminalität gesucht. Ein rechter und rassistischer Hintergrund wurde nicht gesehen.
Mit Beiträgen von: Graeme Atkinson, Frauke Büttner, Steffen Dittes, Michael Ebenau, Ralf Hauboldt, Kerstin Köditz, Katharina König, Felix Korsch, Nick Lowles, Petra Pau, Benjamin Paul, Martina Renner, Paul Wellsow, Gerd Wiegel, Volkmar Wölk, Stefan Wogawa u.a.
Beginn: 18:00 Uhr