Der Banjospieler der 17 Hippies mit seiner hochkarätigen Band beim einzigen Thüringen-Konzert 2010.
Kritik:
„Keinen Satz, keine Silbe mögen wir verpassen, nicht während seiner Lieder und genausowenig zwischen ihnen. Uns tropfen manchmal kleine Tränen auf den Kragen, uns steht der Fuß nicht still, wir verlören uns jetzt gern in dieser wundervoll begonnenen Nacht. Lüül macht Musik für Menschen, die Kettenkarussell fahren, wenn sie traurig sind und nie alleine bleiben, wenn sie einen glücklichen Tag erwischt haben. Die Welt braucht viele Lüüls.“ (Die Welt)
Wenn ein deutscher Musiker den Ehrentitel „Rockdinosaurier“ verdient, dann ist es zweifelsfrei Lüül. Hinter diesem Künstlernamen verbirgt sich der Berliner Lutz Ulbrich, Sänger, Songschreiber, Gitarrist. Musiker seit über 40 Jahren.
Zu Zeiten des „Krautrock“ war er Gitarrist von „Agitation Free” und „Ash Ra Tempel”. Von da an kann Lüül auf eine bewegte Karriere zurückblicken, kaum etwas hat er ausgelassen. Besonders prägend war seine Zeit mit der Sängerin Nico, die nicht nur bei der legendären Band „Velvet Underground“ mitmischte, sondern auch den amerikanischen Künstler Andy Warhol als Muse inspirierte. Alain Delon, Bob Dylan, Lou Reed und natürlich Jim Morrison: Nico hatte sie alle. Dass sie jahrelang auch Tisch und Bett mit Lutz Ulbrich alias Lüül teilte, ist weniger bekannt. Dabei stand der Berliner in Sachen Sex, Drugs & Rock’n’Roll seinen internationalen Kollegen in nichts nach.
Ein legendäres Konzert zusammen mit John Cale im New Yorker CBGB’s gehört genauso zu seinen Erfahrungen wie die Arbeit als Bühnenkomponist beim Reineke-Fuchs-Theater oder sein Mitwirken an dem preisgekrönten Film „Nico-Icon“.
Auch als Solokünstler ist Lüül erfolgreich, „Morgens in der U-Bahn“ war sein Beitrag zur Neuen Deutschen Welle und gleichzeitig sein größter Hit. Seit 1995 ist er Mitglied der wunderbaren „17 Hippies“, die mit ihrem wilden Folklore-Mix Zuhörer aller Altersgruppen gleichermaßen begeistern. Mit ihrer ungewöhnlichen Musik hat die Berliner Band auch bei ihren Auftritten im Pressenwerk überzeugt.
Neben seiner kontinuierlichen Arbeit mit den 17 Hippies nimmt sich Lüül Zeit für weitere eigene Produktionen. Nicht Rockstar, Popmusiker, Singer/Songwriter oder Liedermacher sei er heute, sagt Lüül, am besten gefällt ihm für seine Tätigkeit immer noch die Bezeichnung „Spielmann”. Und genau so heißt auch sein aktuelles Album. Unterstützt von seiner exquisiten, langjährigen Begleitband mit Kerstin Kaernbach (Geige), Kruisko (Akkordeon) und Klaus Janek (Kontrabass), spielt der Barde schmissigen Folk mit deutschen Texten.
Seine fröhlichen Lieder wirbeln frech und ungeniert alle musikalischen Stile durcheinander: schwer rockende Gitarren, Wiener Schrammeln, karibische Klänge, schmierende Zigeunergeigen, glänzendes Messing einer Blaskapelle zwischen Tom Waits und Kurt Weill, ein von Johnny Cash ausgeborgtes Ring-Of-Fire-Thema, heiser lagerfeuriger Gesang, Twäng-Gitarren zu stampfenden Polkas, schwerer Rhythmus, dampfende Akkordeons, volksliedhafte Themen, exotisch arabische Harmonik, ein schräger Tango und und und…
Einlass: 21:00 Uhr
Beginn: 22:00 Uhr